Studienfahrt der 10. Klassen 2016

1. Tag, Dienstag:
Am Dienstagmorgen machten wir uns (die Klassen 10 a, 10 c und 10 d) auf den Weg nach Berlin. Noch am selben Tag sind wir, natürlich nach einem ausgiebigen Abendessen, zum Brandenburger Tor gelaufen. Dies konnten wir bei seinem einzigartigen und atemberaubenden Lichtspiel bewundern, welches aufgrund eines feierlichen Anlasses animiert wurde. Danach besuchten wir den Bundestag, wir sind die Kuppel hochgelaufen und setzten uns alle erschöpft auf die Bank, von dort aus hatte man die perfekte Aussicht auf Angies Haus. Anschließend durften wir einen informativen Bericht von einer sehr sympathischen Mitarbeiterin hören. Sie hat die Informationen mit viel Frohsinn und Gelassenheit übermittelt, was unsere Laune deutlich aufhellte. Unser Wissen über Politik und die historischen Ereignisse Deutschlands wurde somit auch erweitert beziehungsweise erstellt.

   

2. Tag, Mittwoch:
Am Mittwoch haben wir viel unternommen, zuerst fuhren wir mit dem Reisebus durch Berlin, ein Tourguide berichtete uns einiges über die Wahrzeichen Berlins. So sei es unverständlich, weshalb der Alexanderplatz in jedem Reiseführer stehe und nicht gerade sehenswert sei und die Gedächtniskirche absichtlich unfertig renoviert worden wäre. Außerdem haben wir schon mit großer Vorfreude im Fahren den Kudamm betrachtet, den wir aber erst morgen unsicher machen durften. Wir legten einen Zwischenstopp bei der Berliner Mauer ein, die eine gute Kulisse für Instagramfotos war ;)). Sie erschien erstaunlich hoch und es war beängstigend sich vorzustellen, dass ein Teil Berlins so von der Welt abgrenzt war. Wir konnten Bestandteile der Mauer sehen, die mit Weltverbesserungssprüchen und entscheidenden Erlebnissen bemalt waren. Dann stand ein Besuch im Stasigefängnis „Hohenschönhausen“ an. Wir wurden von einem ehemaligen Gefangenen durchs Gefängnis geführt, der von seinen traumatisierenden Erfahrungen erzählte. Er inszenierte den Tagesablauf und den Umgang mit den Menschen nach. „Die Türen wurden nie geöffnet, wenn man was von den Leuten wollte, öffnete man einfach die Türklappe. Oft auch nur aus Provokation hat man nachts diese Riegel auf und zu gemacht, damit die Gefangenen nicht schlafen konnten. Man war immer allein, konnte mit niemanden sprechen und falls doch, erreichte alles die Stasi. So kommunizierten wir über Klopfen an den Wänden. Ihr könnt euch vorstellen, Jahre abgeschnitten von der Außenwelt, keinen Kontakt zu Menschen und ohne Freiheit, lässt einen verrückt werden“, erzählte er uns und einige zuckten beim Geräusch des Türriegels zusammen. Abschließend sprachen wir auch über die heutige Situation, dass alles möglich sei, so etwas wieder passieren könne und es nie so knapp wäre wie in der heutigen politischen Lage. Abends besuchten wir die Blue Man Group Show, die für viele noch neu war und jedem gefallen hat. Am besten war, dass das Publikum mit einbezogen wurde. Dies hat dafür gesorgt, dass es nicht langweilig wurde. Außerdem haben die meisten Zuschauer den Spaß mitgemacht und einfach mitgespielt.

   

3. Tag, Donnerstag:
Am nächsten Tag wurde für unsere Klasse ein Ausflug ins berühmte Wachsfigurenkarbinett „Madame Tussauds“ organisiert. Dort hatten wir sehr viel Spaß und freuten uns, einigen unserer Idole in Wachs, wie Elyas M’Barek, Angelina Jolie oder Yoda, begegnen zu können. Daraufhin machten wir einen kurzen Ausflug zum Holocaust-Mahnmal, an welchem uns bewusst wurde, was für Ausmaße das Dritte Reich für Juden hatte. Im Anschluss durften wir alle in kleinen Gruppen ganz Berlin erkunden. Manche nutzten die Chance, um ins berühmte KaDeWe zu gehen, gemütlich in einem Café zu sitzen, den Kudamm leer zu shoppen oder einfach Berlin unsicher zu machen. Dementsprechend glücklich waren die Gesichter und voll die Einkaufstüten, als alle wieder gemeinsam im Hostel ankamen. Nach ein paar Stunden der Regeneration machten wir uns alle fertig, um in den Club „Matrix“, welcher auch aus der Fernsehserie „Berlin Tag und Nacht“ bekannt ist, zu gehen. Nach einigen Umwegen endlich dort angekommen, eroberte unsere Klasse schnell den Club für sich und rockte die Tanzfläche bis um Mitternacht. Als wir dann endlich mit erschöpften Füßen in unser Bett fielen, war für uns klar, dass es ein sehr schöner letzter Tag in Berlin war.

4. Tag, Freitag:
Heute war unser Abreisetag. Mit einem lachenden Auge, da wir froh waren, uns nach den drei anstrengenden Tagen wieder ausruhen zu können, aber auch mit einem weinenden, weil wir uns alle sehr gut verstanden haben und Berlin gern noch näher kennen gelernt hätten, verließen wir dann unsere Hauptstadt. Jedoch sind wir uns alle sicher, dass dieser Abschied nicht für immer hält. Abschließend möchten wir uns bei den begleitenden Lehrkräften und vor allem bei Frau Riehl und Herrn Ginker für das gute Aushaltevermögen mit unserer chaotischen 10C (auch wenn ein paar dran glauben mussten 😉 ) bedanken.

Julia Wunder und Johanna Zirngibl, 10 C